Geförderte Projekte

Förderung 2021: Sanierung Katharinenkirche in Windheim

 

Die Kirche in Windheim ist im 13. Jahrhundert entstanden und der Heiligen Katharina geweiht. Wegen ihrer malerischen Lage auf einem hochwassergeschützten Hügel über dem Windheimer Weserufer wird die Katharinenkirche auch „Weserkirche“ genannt. Zu den Besonderheiten der Kirche gehören Reste von Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert, ein spätgotischer Klappaltar, ein kelchförmiger Renaissance-Taufstein und eine Schnitzfigur Karls des Großen über der Sakristei-Tür. Dringend sanierungsbedürftig ist vor allem die Außenfassade des Turmbauwerks, weil sich zwischen den Steinen immer mehr Mörtel löst. Im ersten Bauabschnitt muss zunächst am gesamten Turm die Verfugung fachgerecht erneuert werden; außerdem sollen Risse im Inneren geschlossen werden. Über die Turmsanierung hinaus müssen weitere Bauabschnitte folgen, um das eindrucksvolle Gotteshaus zu erhalten.

Nach ersten Schätzungen sollte die Turmsanierung rund 180.000 Euro kosten. Mittlerweile ist – nach Corona-bedingten Verzögerungen und aufgrund gestiegener Preise – von 240.000 Euro auszugehen.

In seiner Sitzung im September 2021 hat der Stiftungsrat der zum Jahreswechsel 2020/ 2021 gegründeten Stiftung Evangelische Kirche im Mindener Land beschlossen, die Sanierung des Windheimer Kirchturms mit 10.000 Euro zu unterstützen. Das Geld stammt aus dem Verbrauchskapital der Stiftung. Weitere Förderanträge anderer Gemeinden oder Institutionen lagen dem Stiftungsrat nicht vor.

94.000 Euro erhält die Gemeinde aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, 56.000 Euro aus Landesmitteln. Darüber hinaus hat die Gemeinde mit eigenen Spenden-Aktionen rund 13.000 Euro aufgebracht – die Voraussetzungen im Sinne des „Matching Funds“ sind also erfüllt.

Förderung 2022: Die Stiftung unterstützt sowohl die Offene Kirche St. Simeonis als auch die St.-Marien-Kirche 

Für 2022 lagen dem Stiftungsrat zwei Förderanträge vor. Die St.-Marien-Kirchengemeinde bat um Hilfe bei der dringend notwendigen Sanierung ihres Kirchturms. Die Offene Kirche St. Simeonis brauchte eine Förderung, um ein wertvolles Kirchenfenster zu retten. Nach eingehender Beratung wurde beschlossen, die zur Verfügung stehenden Mittel zu teilen und beide Antragsteller zu unterstützen. Insgesamt war die Stiftung in der Lage, 10.000 Euro aus dem Verbrauchskapital und 3.615 Euro an Spenden auszuschütten.

Mit ihrem markanten Turm prägt die St.-Marien-Kirche seit vielen Jahrhunderten die Skyline der Stadt Minden. Die Kirche selbst ist in diesem Jahr 1.000 Jahre alt geworden, der Turm ist rund 800 Jahre alt. Seit vor einiger Zeit aus luftiger Höhe ein ziemlich großer Stein vom Turm auf den Kirchplatz fiel, ist klar: Es muss dringend etwas geschehen, damit der Turm nicht am Ende wohlmöglich abgetragen werden muss. Mittlerweile ist davon auszugehen, dass die Sanierung mehr als 4 Millionen Euro kosten wird. Dank einer Förderzusage des Bundes in Höhe von 1,8 Millionen Euro und einer sehr erfolgreichen Spenden-Kampagne („Himmel über Minden“) ist die St.-Marien-Gemeinde auf einem guten Weg. Mit einer Fördersumme von 5.000 Euro trägt nun die Stiftung Evangelische Stiftung im Mindener Land zumindest einen kleinen Teil zu den Sanierungskosten bei.

St. Simonis ist als Offene Kirche in der besonderen Situation, keine eigene Gemeinde zu haben. Es besteht daher auch nicht die Möglichkeit, Gemeindeglieder um Kollekten und Spenden zu bitten. Die dringend notwendige Restaurierung des Fensters zur Geschichte vom Verlorenen Sohn kostet rund 50.000 Euro. Der Förderverein hatte dafür bereits 18.000 Euro aufgebracht und vom Land Nordrhein-Westfalen gab es eine Förderzusage über 15.000 Euro. Die Landesmittel waren jedoch bereits im Jahr 2019 bewilligt worden und es bestand die Gefahr, dass sie zum Jahresende 2022 verfallen würden. Deshalb war es wichtig, noch in diesem Jahr mit den Arbeiten zu beginnen. Die Stiftung beschloss daher, St. Simeonis neben 5.000 Euro aus dem Verbrauchskapital auch sämtliche zur Verfügung stehenden Spenden zur Verfügung zu stellen (3.615 Euro). Weitere 2.500 Euro spendete die Sparkasse Minden-Lübbecke. So wurde es möglich, dass Mitte November die Firma „Die Glasmaler“ das Fenster ausbauen und in die Werkstatt in Paderborn bringen konnte. Dort wird es nun fachgerecht repariert und aufbereitet.

Förderung 2023: Umbau der Erlöserkirche

Bislang hat die Stiftung stets historische Kirchen gefördert: Die Kirche in Windheim und die St.-Simeonis-Kirche stammen aus dem 13. Jahrhundert, die St.-Marien-Kirche sogar aus dem 11. Jahrhundert. Im Jahr 2023 entschied sich der Stiftungsrat erstmals dafür, eine im Vergleich noch sehr junge Kirche zu fördern. Die zur St.-Martini-Gemeinde gehörige Erlöserkirche im Mindener Stadtteil Königstor, Schenkendorfstraße 103, wurde 1963 fertiggestellt. Die Gemeinde im Pfarrbezirk Erlöserkirche erhält nun 10.000 Euro nicht für eine Sanierung, sondern für Umbaumaßnahmen.

Hintergrund ist, dass die Gemeinde sich aus Kostengründen von ihrem Gemeindehaus trennen will. Das Gebäude am Unterdamm 32 soll zwar nicht verkauft, aber vermietet werden. Die Mieteinnahmen sollen der Gemeindearbeit zu Gute kommen. Ein Mieter ist auch bereits gefunden: Die Mindener Volkshochschule will ab Anfang 2024 die Räume im Gemeindehaus zunächst zeitweise nutzen, um dort Kurse anzubieten. Da das Gemeindehaus also künftig für Angebote wie Konfirmandenunterricht, Frauenhilfe und Seniorenarbeit nicht mehr zur Verfügung steht, muss dafür Raum in der Kirche entstehen. Außerdem soll künftig gegebenenfalls auch die Kirche von extern genutzt werden können. Denn im Stadtteil Königstor gibt es außer der Erlöserkirche keine Räume, die für größere Versammlungen geeignet wären.

Ein erster Schritt ist bereits gemacht. Die schweren Kirchenbänke sind verschwunden. Stattdessen stehen im vorderen Bereich des Kirchraums Stuhlreihen und im hinteren Bereich Tische mit Stühlen darum herum wie in einem Café. Für die neue Nutzung der Erlöserkirche braucht es nun mindestens eine Küchenzeile und zwei weitere Toiletten. Eine Küche gibt es bislang nur im Gemeindehaus, so dass bei Bedarf alle Getränke und Speisen sowie sämtliches Geschirr hin und her transportiert werden müssen. Eine einzelne Toilette hat zwar bislang gereicht, ist aber in Zukunft zu wenig.

Eine Küche könnte links neben dem Altarraum in der Sakristei entstehen. Mit der Sakristei würde man dann in den ersten Stock der Kirche umziehen. Auch eine Küchenzeile im Eingangsbereich wäre denkbar. Richtig schön wäre das nicht, aber preisgünstiger, weil in diesem Bereich der Kirche anders als in der Sakristei bereits Wasseranschluss besteht.

Insgesamt wird für den Umbau mit Kosten von 40.000 bis 50.000 Euro gerechnet.